Hölzerne Räder

Gepostet am 20 Januar 2020

Am Anfang des 20. Jahrhunderts waren die ersten Automobile eigentlich Kutschen mit einem Motor. Die Räder hatten hölzerne Speichen und einen hölzernen Aussenkranz. Die Naben waren aus Eisen, ebenso wie die Felgen, worauf zuerst Vollgummi- und später Luftreifen saßen.

Auf den Fotos ist zu sehen, wie für einen Opel Darracq, Baujahr 1902, ein hölzernes Rad in der Stellmacherei von Bart Holland hergestellt wird. In diesem Fall war die Holzsorte das aufgrund seiner großen Stärke (ich würde schreiben: …das aufgrund seiner Zähigkeit und Stärke…) seinerzeit hierfür oft benutzte Akazienholz.

Opel Darracq

Das Herstellen der Speichen ist eine sehr präzise Sache, denn sie müssen nicht gerade, sondern etwas schief stehen, um dem Rad eine entsprechende Flucht zu geben: das Rad muss die Neigung haben, sich von der Achse weg nach außen zu drehen.

Eine Anekdote: Der Opel Darracq wurde im Auftrag der Opel-Werke durch unser Haus restauriert. Das Auto war alt und verschlissen, aber laut Opel original. Es erschien uns etwas komisch, dass das Fahrzeug schief auf seinen Rädern stand. In der Bibliothek unseres Restaurationsbetriebes fanden wir in einem Buch aus dem Jahr 1902 denselben Darracq, wie er ganz gerade stand. Es stellte sich heraus, dass irgendwann bei Opel die Räder mit denen eines anderen Maßes verwechselt wurden.

Alt bedeutet eben nicht immer original…

Opel Darracq restauriert

 

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