Etwas zum Thema Leder

Gepostet am 13 März 2020

Wenn bei einer Restauration die ledernen Bezüge ersetzt werden müssen, ist es ungemein wichtig zu wissen, welche Ledersorte seinerzeit verarbeitet wurde: durchgefärbtes Leder oder einseitig gefärbtes Leder.

Nach dem Gerben des Leders (Kuhhäute) hat die Haut eine hellbeige Farbe. Danach wird die Haut in der gewünschten Farbe eingefärbt. Bis in die fünfziger Jahre färbte man das Leder nur einseitig. Darum sieht man bei Fahrzeugen aus dieser Produktionszeit die verschlissenen Stellen des Leders als hellere Flecken auf der Oberfläche – Patina eben. Heutzutage werden alle Autoleder durchgefärbt.

Wichtig ist auch, die richtige Haut zu gebrauchen. Die Häute sind sehr dick und wurden anfänglich mit speziellen Maschinen zum sog. Vollleder abgehobelt (gefalzt). Nach und nach wurden Techniken entwicktelt, um aus einer Haut mehrere Lagen zu schneiden (zu spalten, daher Spaltleder). Diese Lederteile sind natürlich glatter, aber um ihnen doch eine natürliche Narbenstruktur auf der Oberfläche zu geben, werden die Häute mit Walzen entsprechend neu strukturiert.

Für qualitativ hochwertige Autoleder wird das starke Oberleder benutzt. Eine durchschnittliche Kuhhaut ist fünf bis sechs m2 gross, aber es gibt durchgehend einen ansehnlichen Schnittverlust. Eine Kuh hat nun einmal ein Arbeitsleben im Stall und in der Natur hinter sich und die Oberhaut trägt diese Lebensspuren.

Bemerkenswert original:
Obwohl das nicht durchgefärbte Leder in den sechziger Jahren komplett verschwunden war, setzte das Werk es auf einmal beim Citroen SM zu Beginn der siebziger Jahre wieder ein. Citroen hatte in diesen Jahren die Firma Maserati in Italien übernommen und es wurde die Geschichte erzählt, dass in einem Schuppen noch ein Stapel nicht durchgefärbtes Leder lag. Bei Bart Holland können wir gegerbte Leder selbst färben und somit konnten wir bei Komplettrestauration einiger Citroen SM in unserer Sattlerei ein nicht durchgefärbtes Leder in bester Qualität wieder verarbeiten.

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